Die Welt in der wir leben ist komplex
Die Herausforderungen unserer globalen, sich rapide wandelnden Welt, bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtung, wollen wir sie wirklich verstehen. Sie lassen sich nicht durch simple Kausalzusammenhänge – wenn A dann B – erschöpfend erklären. Schauen wir aber mit verschiedenen Blickwinkeln auf sie, sehen wir mehr als die Summe der Einzelteile. Interdisziplinarität bedeutet, gesellschaftliche Phänomene und Problemstellungen mit einem möglichst breiten Horizont zu betrachten und durch diese verschiedenen Sichtweisen einen Mehrwert zu erzeugen, den eine einzelne Disziplin nicht leisten könnte. Interdisziplinarität erlaubt kreative und innovative Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist heute unerlässlich, weil
- Themenfelder der Forschung stetig an Komplexität zunehmen.
- sich diese Komplexität zum Teil nicht durch eine einzelne Disziplin bewältigen lässt.
- die Wahrscheinlichkeit höher ist, Lösungen für komplexe Probleme zu finden.
- der Transfer von Lösungen in die Praxis zielgerichteter ist.
- Themenfelder zunehmend keiner einzelnen Disziplin zugeordnet werden können.
Obwohl interdisziplinäre Zusammenarbeit heute ein vielfach bemühter Begriff ist, unterscheidet sich der Grad der Interdisziplinarität in Projekten oft stark. Interdisziplinarität in ihrer Tiefe ist tatsächlich erst dann gegeben, wenn Fragestellungen gemeinsam ausgehandelt, das Wissen der jeweiligen Disziplinen integriert und methodische Zugänge transferiert werden.
Skills für das 21. Jahrhundert
Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung werden Skills gefördert, die für das 21. Jahrhundert essenziell sind und verstärkt am Arbeitsmarkt nachgefragt werden:
Critical Thinking: Themen interdisziplinärer Zusammenarbeit zeichnen sich durch einen hohen Komplexitätsgrad aus. Systemdenken, Problemlösung und Entscheidungsfindung zählen zu den Schlüsselqualifikationen der Gegenwart und Zukunft.
Collaboration: Interdisziplinäre Projekte setzen Zusammenarbeit voraus. Zu den Kernkompetenzen für interdisziplinäre Forschungsvorhaben gehören gutes Projekt- und Zeitmanagement ebenso wie soziale und interkulturelle Skills.
Communication: Kommunikation spielt in interdisziplinären Projekten eine entscheidende Rolle. Unterschiedliche Fachsprachen, Denkweisen, Methoden und Zielsetzungen erfordern einen hohes Maß an Empathie, Interaktion und Diskurs.
Creativity: Interdisziplinäre Projekte erlauben einen Blick über den eigenen Tellerrand. Die Integration unterschiedlicher Perspektiven und Wissensbestände begünstigt Kreativität und Innovation.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Das „Outside the Box“-Denken, das durch interdisziplinäre Projekte gefordert und gefördert wird, befähigt interdisziplinär arbeitende Menschen, rasch an neue Themen und Fachgebiete anzudocken und auf Veränderungen zu reagieren. Der schnelle Wandel erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und die Fähigkeit, einen Schritt voraus zu denken, um das, was kommt, von Beginn an mitgestalten zu können.